Alysa Liu

Alysa Liu

Alysa Liu (2019)

Nation Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Geburtstag 8. August 2005
Geburtsort Clovis, Vereinigte Staaten
Größe 158 cm
Karriere
Trainer Massimo Scali
Jeremy Abbott
Lorenzo Magri
Status zurückgetreten
Karriereende April 2022[1]
Medaillenspiegel
 Weltmeisterschaften
Bronze Montpellier 2022 Damen
Persönliche Bestleistungen
 Gesamtpunkte 219,24 Lombardia Trophy 2021
 Kür 144,93 Lombardia Trophy 2021
 Kurzprogramm 74,31 Lombardia Trophy 2021
 

Alysa Liu (* 8. August 2005 in Clovis) ist eine ehemalige US-amerikanische Eiskunstläuferin, die im Einzellauf startete. In den Jahren 2019 und 2020 wurde sie US-amerikanische Meisterin im Eiskunstlaufen. Liu ist die erste US-amerikanische Frau, die erfolgreich einen vierfachen Sprung im Wettbewerb gezeigt hat.[2]

Persönliches

Alysa Liu wuchs als ältestes von fünf Kindern bei ihrem Vater Arthur Liu auf. Arthur Liu war 1989 als politischer Flüchtling aus China in die USA ausgewandert. Noch Jahre später wurde er von der chinesischen Regierung beobachtet. Vor Alysa Lius Reise zu den Olympischen Spielen in Beijing gab es Medienberichten zufolge Versuche der chinesischen Regierung, ihre Familie einzuschüchtern. Ihr Vater entschied sich, ihr die Teilnahme zu ermöglichen, nachdem die US-amerikanische Regierung ihr besonderen Schutz zugesichert hatte.[3][4]

Alysa Liu verwendet neben weiblichen Pronomen (she) auch das geschlechtsneutrale Pronomen they.[5]

Karriere

Bei den Junioren

Liu wurde im Jahr 2018 US-amerikanische Junioren-Meisterin. International trat sie bis zur Saison 2020/21 bei den Junioren an. Beim Grand-Prix-Finale der Junioren 2019 gewann sie die Silbermedaille, wobei sie in der Kür einen vierfachen Lutz zeigte. Bei den Eiskunstlauf-Juniorenweltmeisterschaften 2020 gewann Liu die Bronzemedaille.

Liu (links) bei der Siegerehrung des Grand-Prix-Finales der Junioren 2019 in Turin

Bei den Erwachsenen

Auf nationaler Ebene trat Liu bereits ab der Saison 2018/19 bei den Erwachsenen an. Sie wurde 2019 im Alter von dreizehn Jahren US-amerikanische Meisterin im Eiskunstlauf, wobei sie im Kurzprogramm einen und in der Kür zwei dreifache Axel zeigte. Damit war sie die Jüngste, die diesen Titel gewann; sie löste die Rekordhalterin Tara Lipinski ab, die den Titel mit 14 Jahren erreicht hatte.[3] Im Jahr 2020 wurde Liu erneut nationale Meisterin.

Bei der Lombardia Trophy 2021, ihrem Debüt bei der ISU-Challenger-Serie, gewann sie die Goldmedaille mit einer Gesamtpunktzahl von 219,24 Punkten – der Bestleistung ihrer gesamten Karriere. Durch ihren Sieg bei der Nebelhorn-Trophy 2021 sicherte sie einen weiteren Startplatz für die Vereinigten Staaten bei den Olympischen Winterspielen 2022.[6] Dort belegte sie den achten Platz mit ihrem Kurzprogramm zu Musik aus dem Ballett Don Quixote von Léon Minkus, choreografiert von Massimo Scali. Ihre Kür lief Liu zum Violinkonzert D-Dur op. 35 von Tschaikowski. Sie stand in der Kür alle Sprünge, darunter zwei Dreifach-dreifach-Kombinationen. Ihr erster Sprung, ein geplanter dreifacher Axel, wurde wegen unzureichender Rotation jedoch stark abgewertet.[7] Nach Platz sieben in der Kür wurde Liu im Gesamtergebnis Siebte. Sie trat zum Abschluss der Spiele zum Song Loco von Itzy in der Gala auf. Die Einladung in die Gala kam für Liu überraschend, weshalb sie kein Programm vorbereitet hatte. Der amerikanische Eistänzer Jean-Luc Baker entwickelte in kürzester Zeit für sie eine Choreografie, Madison Hubbell und Madison Chock kümmerten sich um ihr Outfit; die für Spanien antretende Eistänzerin Olivia Smart lieh ihr das Kleid, das sie in ihrem Rhythmustanz getragen hatte.[8][9]

Bei den Weltmeisterschaften 2022 in Montpellier erreichte Liu im Kurzprogramm den 5. und in der Kür den 3. Platz und gewann damit die Bronzemedaille hinter der Japanerin Kaori Sakamoto und der Belgierin Loena Hendrickx.

Im April 2022, im Alter von 16 Jahren und nach einem Jahr in internationalen Wettbewerben der Erwachsenen, gab Liu das Ende ihrer Wettbewerbskarriere bekannt. Sie habe ihre Ziele im Eiskunstlauf erreicht und wolle sich jetzt anderen Lebenszielen zuwenden.[1]

Ergebnisse

Meisterschaft / Jahr 2019 2020 2021 2022
Olympische Winterspiele 7.
Weltmeisterschaften 3.
US-amerikanische Meisterschaften 1. 1. 4.
Wettbewerb / Saison 2018/19 2019/20 2020/21 2021/22
GP NHK Trophy 4.
GP Skate Canada 5.
CS Nebelhorn Trophy 1.
CS Lombardia Trophy 1.
GP = Grand Prix; CS = Challenger Series

Weblinks

Commons: Alysa Liu – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b OlympicTalk: Alysa Liu retires from figure skating at age 16. In: OlympicTalk | NBC Sports. 9. April 2022, abgerufen am 9. April 2022 (amerikanisches Englisch). 
  2. Alysa Liu becomes first American woman to land quad. Abgerufen am 26. November 2021. 
  3. a b Alysa Liu retires from figure skating at age 16. In: NBC Sports. 9. April 2022, abgerufen am 10. April 2022 (englisch). 
  4. Sally Ho: US Olympian Alysa Liu, father targeted in Chinese spy case. In: AP News. 17. März 2022, abgerufen am 10. April 2022 (englisch). 
  5. Alyla Liu auf den Seiten des US-amerikanischen Eislaufverbands, abgerufen am 23. April 2022.
  6. Barbara Klimke: Eiskunstläuferin Alysa Liu: Ihrer Zeit voraus. Abgerufen am 27. September 2021. 
  7. XXIV Olympic Winter Games 2022. Abgerufen am 26. Februar 2022. 
  8. Will Davies: Alysa Liu finishes Beijing 2022 with ITZY 'Loco' gala performance. In: olympics.com. 21. Februar 2022, abgerufen am 26. Februar 2022 (englisch). 
  9. Friends and Family Contribute to Nathan Chen’s and Alysa Liu’s Success at 2022 Olympic Winter Games. In: U.S. Figure Skating. 16. Februar 2022, abgerufen am 10. April 2022 (englisch). 

1914: Theresa Weld | 1918: Rosemary Beresford | 1920–1924: Theresa Weld | 1925–1927: Beatrix Loughran | 1928–1933: Maribel Vinson | 1934: Suzanne Davis | 1935–1937: Maribel Vinson | 1938–1940: Joan Tozzer | 1941–1942: Jane Vaughn | 1943–1948: Gretchen Merrill | 1949–1950: Yvonne Sherman | 1951: Sonya Klopfer | 1952–1956: Tenley Albright | 1957–1960: Carol Heiss | 1961: Laurence Owen | 1962: Barbara Roles | 1963: Lorraine Hanlon | 1964–1968: Peggy Fleming | 1969–1973: Janet Lynn | 1974–1976: Dorothy Hamill | 1977–1980: Linda Fratianne | 1981: Elaine Zayak | 1982–1984: Rosalynn Sumners | 1985: Tiffany Chin | 1986: Debi Thomas | 1987: Jill Trenary | 1988: Debi Thomas | 1989–1990: Jill Trenary | 1991: Tonya Harding | 1992: Kristi Yamaguchi | 1993: Nancy Kerrigan | 1994: Tonya Harding (aberkannt) | 1995: Nicole Bobek | 1996: Michelle Kwan | 1997: Tara Lipinski | 1998–2005: Michelle Kwan | 2006: Sasha Cohen | 2007: Kimmie Meissner | 2008: Mirai Nagasu | 2009: Alissa Czisny | 2010: Rachael Flatt | 2011: Alissa Czisny | 2012–2013: Ashley Wagner | 2014: Gracie Gold | 2015: Ashley Wagner | 2016: Gracie Gold | 2017: Karen Chen | 2018: Bradie Tennell | 2019-2020: Alysa Liu | 2021: Bradie Tennell | 2022: Mariah Bell | 2023: Isabeau Levito | 2024: Amber Glenn

Personendaten
NAME Liu, Alysa
KURZBESCHREIBUNG US-amerikanische Eiskunstläuferin
GEBURTSDATUM 8. August 2005
GEBURTSORT Clovis, Vereinigte Staaten