Brabham BT52

Brabham BT52
Der Brabham BT52 von Nelson Piquet

Der Brabham BT52 von Nelson Piquet

Konstrukteur: Vereinigtes Konigreich Brabham
Designer: Gordon Murray
Vorgänger: Brabham BT50
Nachfolger: Brabham BT53
Technische Spezifikationen
Chassis: Monocoque aus CfK mit Hilfsrahmen an der Hinterachse
Motor: BMW M12/13
1,5 Liter R 4-Turbo
Radstand: 2845 mm
Gewicht: 540 kg
Reifen: Michelin
Benzin: Castrol
Statistik
Fahrer: Brasilien Nelson Piquet
Italien Riccardo Patrese
Erster Start: Großer Preis von Brasilien 1983
Letzter Start: Großer Preis von Südafrika 1983
Starts Siege Poles SR
30 4 2 5
WM-Punkte: 72
Podestplätze: 10
Führungsrunden:
Stand: Saisonende 1983
Vorlage:Infobox Rennwagen/Wartung/Alte Parameter

Der Brabham BT52 ist ein Formel-1-Rennwagen des Teams Brabham Racing Organisation, der in der Saison 1983 eingesetzt wurde. Nelson Piquet und Riccardo Patrese gewannen mit dem von Gordon Murray entwickelten Wagen vier Grands Prix und erzielten zwei Pole-Positions. Nelson Piquet gewann mit dem Brabham BT52 seinen zweiten Weltmeistertitel. Mit dem BMW-Motor im Heck stellte zum ersten Mal in der Geschichte der Formel 1 ein Turbomotor-getriebenes Fahrzeug den Fahrer-Weltmeister.

Technik

Brabham BT52B von 1983

Der BT52 (die Bezeichnung BT51 vor dem BT52 wurde für ein anderes Modell reserviert, das es dann aber nie gab) sah aus wie ein Pfeil mit deltaförmigem Frontflügel. Die Kühler, die Verkleidung des Turboladers und der Auspuff waren zurückversetzt im Heck des Autos untergebracht.

Der Turbo-Motor von BMW, konzipiert von Paul Rosche, hatte mit 165 Kilogramm zwar etwas Übergewicht, leistete aber in der Qualifikation bis zu 1.400 PS (1.030 kW).

Gordon Murray setzte für das Monocoque Aluminium und mit Kohlenstoff- und Aramidfasern verstärkten Kunststoff ein. Vorne schloss die Zelle mit einem Leichtmetallspant ab, in dem die Querlenker gelagert und senkrecht stehenden Federbeine untergebracht waren.[1]

Sponsoren und Lackierung

Die Lackierung des Autos war dunkelblau und weiß. Teamchef Bernie Ecclestone hatte mit Parmalat einen Sponsorvertrag von rund 12 Millionen und mit Nebensponsor Fila einen 4-Millionen-Vertrag (Deutsche Mark) abgeschlossen. Letzterer beinhaltete neben Werbeaufklebern an den Seitenteilen der Flügel und auf der Fahrzeugnase vor allem Titelsponsoring – das Team wurde in der Saison 1983 als Fila Sport gemeldet. Michelin, Santal und Castrol waren weitere Partner.

Die Saison 1983

Für das Brabham-Team und Nelson Piquet begann die Saison mit einem Sieg in Brasilien beim Auftaktrennen zur Saison 1983. Nach einem Ausfall in den USA folgte in Frankreich Platz zwei hinter Alain Prost (Renault), der sich in der Folge zum Favoriten um die Meisterschaft entwickelte und mit drei weiteren Siegen bis zum Großen Preis von Österreich einen Vorsprung von 14 Punkten auf Piquet aufbauen konnte. In den letzten vier Saisonrennen allerdings fiel Prost dreimal aus, während Piquet in Italien und beim GP von Europa gewinnen konnte. Mit einem dritten Platz beim Saisonabschluss in Südafrika konnte Piquet schließlich noch an Prost vorbeiziehen und mit drei Punkten Vorsprung die Fahrermeisterschaft gewinnen. In diesem Rennen gewann Piquets Teamkollege Riccardo Patrese, der ansonsten mit dem Wagen weniger gut zurechtkam und während der Saison insgesamt zehnmal ausgefallen war. In der Konstrukteurswertung belegte Brabham hinter Ferrari und Renault Platz drei.

Ergebnisse

Brabham BT52 und BT52B

Jahr Team Chassis Motor Fahrer 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 Punkte Rang
1983 Brabham BMW M12/13
Turbomotor
72 3.
BT52 Nelson Piquet 1 DNF 2 DNF 2 4 4 DNF
BT52B 2 13 3 DNF 1 1 3
BT52 Riccardo Patrese DNF 10 DNF DNF DNF DNF DNF DNF
BT52B DNF 3 DNF 9 DNF 7 1
Legende
Farbe Abkürzung Bedeutung
Gold Sieg
Silber 2. Platz
Bronze 3. Platz
Grün Platzierung in den Punkten
Blau Klassifiziert außerhalb der Punkteränge
Violett DNF Rennen nicht beendet (did not finish)
NC nicht klassifiziert (not classified)
Rot DNQ nicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQ in Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
Schwarz DSQ disqualifiziert (disqualified)
Weiß DNS nicht am Start (did not start)
WD zurückgezogen (withdrawn)
Hellblau PO nur am Training teilgenommen (practiced only)
TD Freitags-Testfahrer (test driver)
ohne DNP nicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJ verletzt oder krank (injured)
EX ausgeschlossen (excluded)
DNA nicht erschienen (did not arrive)
C Rennen abgesagt (cancelled)
  keine WM-Teilnahme
sonstige P/fett Pole-Position
1/2/3/4/5/6/7/8 Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursiv Schnellste Rennrunde
* nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
() Streichresultate
unterstrichen Führender in der Gesamtwertung

Literatur

  • Peter Higham: Formula 1: Car by Car 1980-89. RACE POINT PUB, London 2018, ISBN 978-1-910505-23-6.

Weblinks

Commons: Brabham BT52 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ulrich Schwab: GRAND PRIX 1983. 1. Auflage. 1983, Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1983, ISBN 3-87943-959-1.
Formel-1-Rennwagen, mit denen die FIA-Fahrerweltmeisterschaft gewonnen wurde

Formel-1-Rennwagen, mit denen die, seit 1950 ausgetragene FIA-Fahrerweltmeisterschaft gewonnen wurde

Überblick: Liste der Formel-1-Rennwagen, mit denen die Fahrerweltmeisterschaft gewonnen wurde

1950–1960:
1950: Alfa Romeo Tipo 158 Alfetta | 1951: Alfa Romeo Tipo 158/159 | 1952: Ferrari 500 | 1953: Ferrari 500 | 1954: Mercedes-Benz W 196 | 1955: Mercedes-Benz W 196 | 1956: Ferrari D50 | 1957: Maserati 250F | 1958: Ferrari Dino 246F1 | 1959: Cooper T51 | 1960: Cooper T53

1961–1970:
1961: Ferrari 156 | 1962: BRM P57 | 1963: Lotus 25 | 1964: Ferrari 158 | 1965: Lotus 33 | 1966: Brabham BT19 | 1967: Brabham BT24 | 1968: Lotus 49B | 1969: Matra MS80 | 1970: Lotus 72

1971–1980:
1971: Tyrrell 003 | 1972: Lotus 72D | 1973: Tyrrell 006 | 1974: McLaren M23B | 1975: Ferrari 312T | 1976: McLaren M23D | 1977: Ferrari 312T2 | 1978: Lotus 79 | 1979: Ferrari 312T4 | 1980: Williams FW07

1981–1990:
1981: Brabham BT49C | 1982: Williams FW08 | 1983: Brabham BT52 | 1984: McLaren MP4/2 | 1985: McLaren MP4/2B | 1986: McLaren MP4/2C | 1987: Williams FW11B | 1988: McLaren MP4/4 | 1989: McLaren MP4/5 | 1990: McLaren MP4/5B

1991–2000:
1991: McLaren MP4/6 | 1992: Williams FW14B | 1993: Williams FW15C | 1994: Benetton B194 | 1995: Benetton B195 | 1996: Williams FW18 | 1997: Williams FW19 | 1998: McLaren MP4/13 | 1999: McLaren MP4/14 | 2000: Ferrari F1-2000

2001–2010:
2001: Ferrari F2001 | 2002: Ferrari F2002 | 2003: Ferrari F2003-GA | 2004: Ferrari F2004 | 2005: Renault R25 | 2006: Renault R26 | 2007: Ferrari F2007 | 2008: McLaren MP4-23 | 2009: Brawn BGP 001 | 2010: Red Bull RB6

2011–2020:
2011: Red Bull RB7 | 2012: Red Bull RB8 | 2013: Red Bull RB9 | 2014: Mercedes F1 W05 Hybrid | 2015: Mercedes F1 W06 Hybrid | 2016: Mercedes F1 W07 Hybrid | 2017: Mercedes-AMG F1 W08 EQ Power+ | 2018: Mercedes-AMG F1 W09 EQ Power+ | 2019: Mercedes-AMG F1 W10 EQ Power+ | 2020: Mercedes-AMG F1 W11 EQ Performance

2021–2023:
2021: Red Bull Racing RB16B | 2022: Red Bull Racing RB18 | 2023: Red Bull Racing RB19