Dichterkreis

Ein Dichterkreis (auch Dichterbund, Autorengruppe) ist ein Zusammenschluss von Autoren zu einem gemeinsamen künstlerischen Austausch. Er ist meist abzugrenzen von einem Literarischen Salon, einer literarischen Gesellschaft und auch von einem Schriftstellerverband.

Geschichte

Bereits im Mittelalter gab es Zusammenschlüsse von Literaten (Sizilianische Dichterschule). Im 16. Jahrhundert waren solche vor allem in Universitätsstädten wie Wien, Köln und Straßburg vorhanden.[1] Seit dem 17. Jahrhundert gab es verschiedenartige Dichterbünde, die oft durch persönliche Freundschaften und teilweise durch gemeinsame Rituale geprägt waren. Einige von ihnen hatten prägende Einflüsse auf die nachfolgenden Literaturgeschichte.

Lockere Zusammenschlüsse von Autoren gibt es bis in die Gegenwart.

Deutschland

17. Jahrhundert

  • Heidelberger Dichterkreis, um 1620, mit Martin Opitz
  • Königsberger Dichterkreis, um 1635, mit Simon Dach
  • Pegnesischer Blumenorden, seit 1644, Nürnberg

18. Jahrhundert

19. Jahrhundert

  • Maikäferbund, 1840–1847, in Bonn und Berlin
  • Wuppertaler Dichterkreis, um 1850
  • Tunnel über der Spree, Berlin, mit Theodor Fontane
  • Friedrichshagener Dichterkreis, ab 1888, Berlin

20. Jahrhundert

  • Dichterkreis der Thingspielbewegung, etwa 1930–1935
  • Eutiner Dichterkreis, ab 1936
  • Bamberger Dichterkreis, 1936–1943
  • Schwäbischer Dichterkreis, ab 1938

Weitere Länder

Frankreich

Italien

USA

Einzelnachweise

  1. Paul Merker, Wolfgang Stammler: Reallexikon der deutschen Literaturgeschichte. Erster Band. Berlin 1925/1926. S. 195–199, zur Geschichte der Dichterkreise