Fiat 900

Fiat 900 E (1983)
Fiat 900 T, 2. Modellreihe

Der Fiat 900 ist ein 6-sitziger Kleinbus (Familiare) oder ein Lieferwagen (Furgonetta) des italienischen Automobilherstellers Fiat. Er wurde 1971 als Nachfolger des Fiat 850 T vorgestellt.

Der Fiat 900 ist ein mittlerweile recht unbekannter Vetter des Multipla. Der Urahn ist der Fiat Multipla 1, eine verlängerte Familiare-Version des Erfolgsmodells 600 in den 1950ern. Fiat entdeckte den Kleintransportermarkt für sich und entwickelte den T600, wobei T für Trasporto (dt.: „Transport“) steht. Fiat bot den T600 auch als Kleinbus an, übersprang in den 1960ern die 700er T-Seriennummer und entwickelte den 850 T. Diese Entwicklung basierte auf dem Fiat 850 und übernahm dessen Antriebskonzept mit Heckmotor und Heckantrieb.

Erst Mitte der 1970er-Jahre führte Fiat den 903-cm³-Motor ein und damit auch den 900 T, fast chromlos und insgesamt etwas eckiger als seine Vorgänger. Der Fiat 900 T besitzt den gleichen Motor, der auch beim Fiat 127 eingesetzt wurde: einen 4-Zylinder-Reihenmotor mit 903 cm³, jedoch mit nur 35 PS (26 kW). Allerdings ist der Motor, wie beim Vorgänger, hinten eingebaut. Des Weiteren ergibt sich daraus eine umgekehrte Drehrichtung des Motors (linksherum drehend in Richtung Kupplung gesehen) gegenüber den Frontmotorapplikationen desselben Motors wie z. B. im 127, A112, Uno oder in frühen Fiat Pandas (rechtsherum drehend), eine Eigenart, die sich der 900 T mit dem Fiat 850 teilt. Es gab auch noch eine Version mit elektronischer Zündbox, den Fiat 900 E. Angeboten wurden insgesamt 16 Karosserievariationen: wahlweise mit Hochdach, Klapp- und Schiebetüren, als Kombibus und als Luxusbus; es gab sogar auf Wunsch ein nacktes Fahrgestell ohne Karosserie. Die bekannteste Variante ist der Typ Eiswagen. Der ungewöhnliche Karosserieaufbau entstand in den Niederlanden in Handarbeit aus Glasfaserkunststoff. Davon existieren noch heute eine Handvoll in Europa.

Ende der 1970er wurde die Version T aufgepeppt, unter anderem mit einer neuen Innenausstattung (teilweise von den hauseigenen Modell-Konkurrenten Fiorino und 238er). Dafür zierte nun ein E das Heck. Es gab eine Luxusversion mit dem Namen Panorama, in einigen Märkten wurde diese als Pandora verkauft. Mit 14.800 DM war sie rund 4.000 DM teurer als das Basismodell. Diese Luxusversion war in den 1970er-Jahren und vor allem in Italien als Hotelshuttle sehr beliebt.

Im Jahr 1981 wurde der Bus ohne Nachfolger eingestellt. Der Transporter überlebte den Einzug japanischer Konkurrenz nur kurz. Suzuki führte als erster fernöstlicher Hersteller Anfang der 1980er mit dem Carry einen Kleintransporter auf dem europäischen Markt ein, der dem 900er preislich massiv Konkurrenz bot. Fiat hielt dem Druck nicht lange stand und stellte die Produktion von Kleintransportern 1986 ein. Auch der österreichische Lizenznehmer Steyr stellte bald die Produktion ein.

Bis zum Beginn des Balkankrieges 1989 hat der langjährige jugoslawische Fiat-Lizenznehmer Zastava den Wagen als Zastava 900 AK noch weitergebaut. Die Automobilfabrik in Kragujevac gab die gesamte Produktionslinie in die Türkei an den dortigen Fiat-Partner Tofaş ab. Bis in die 1990er-Jahre hinein wurde dort der 900er noch weitergebaut, bevor er von den aktuellen Modellen abgelöst wurde.

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