Glasmarke

Unter einer Glasmarke (auch Glassignatur) versteht man das Kennzeichen, das eine Glashütte auf einem Glasbehälter anbringt, damit sie als Hersteller identifiziert werden kann.

Diese Glasmarke befindet sich in der Regel am unteren Rand oder auf dem Boden jeder Flasche und jedes Konservenglases.

Gebrauch in Deutschland

Die Anbringung von Glasmarken wurde in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts in Brandenburg eingeführt. Ab 1733 sollte auf jeder Flasche der ganze Name von jeder Glashütte gesetzt werden. Ab 1739 musste auch das Herstellungsjahr ergänzt werden, um bis dahin häufig falsch verwendeten Maßen zu begegnen.[1]

Glasmarke Kolzig ohne Jahreszahl
Glasmarken aus Basdorf mit Jahr 1751 und aus Grimnitz mit Jahr 1739
Glas-Formencode in maschinenlesbarer Ausführung

In Deutschland werden etwa 20 solcher Zeichen benutzt. Sie beinhalten meist einen oder mehrere Buchstaben, häufig von einem Kreis umgeben. B steht zum Beispiel für die Glashütte in Budenheim, G für Gerresheimer Glas, H für die Glashütte in Holzminden. Diese Herstellerzeichen werden von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt zugeteilt.

Neben der Glasmarke befinden sich weitere Zeichen, die angeben, wann und wo der Artikel hergestellt wurde, sowie Informationen zum Volumen. Die meist an erster Stelle befindliche ein- oder zweistellige Zahl bezeichnet die Nummer der Gussformen parallel arbeitender Produktionslinien ein und desselben Produkts. Meist auf der gegenüberliegenden Seite erscheint diese Glas-Formennummer ein weiteres Mal in Form eines maschinenlesbaren Noppen-Codes. Die einzelnen Kennzeichen und ihre Anordnung sind in DIN 6121 festgelegt.[2]

  • Glashütte Achern (O-I) – geschlossen
    Glashütte Achern (O-I) – geschlossen
  • BA Glass (früher: Agenda Glas)
    BA Glass (früher: Agenda Glas)
  • Ardagh Glass (alle Werke)
    Ardagh Glass (alle Werke)
  • Ankerglas Bernsdorf (O-I)
    Ankerglas Bernsdorf (O-I)
  • Bernsdorfer Glas (O-I)
    Bernsdorfer Glas (O-I)
  • Glashütte Budenheim (O-I) – geschlossen
    Glashütte Budenheim (O-I) – geschlossen
  • DNL
    DNL
  • Glaswerk Ernstthal
    Glaswerk Ernstthal
  • Glaswerk Freital
    Glaswerk Freital
  • Glaswerk Freital – neu
    Glaswerk Freital – neu
  • Gerresheimer Glashütte – geschlossen
    Gerresheimer Glashütte – geschlossen
  • Heinz-Glas
    Heinz-Glas
  • Hermann Heye (Ardagh)
    Hermann Heye (Ardagh)
  • Glashütte Holzminden (O-I)
    Glashütte Holzminden (O-I)
  • SGD Kipfenberg
    SGD Kipfenberg
  • SGD Kipfenberg – neu
    SGD Kipfenberg – neu
  • Lüner Glaswerke (Ardagh)
    Lüner Glaswerke (Ardagh)
  • Nienburger Glas (Ardagh)
    Nienburger Glas (Ardagh)
  • Noelle + von Campe
  • Oberland Glas (Verallia)
    Oberland Glas (Verallia)
  • Owens-Illinois
    Owens-Illinois
  • Glaswerk Piesau (Heinz Glas)
    Glaswerk Piesau (Heinz Glas)
  • PLM
    PLM
  • Rexam Glas (Ardagh)
    Rexam Glas (Ardagh)
  • Ruhrglas (Saint-Gobain Oberland)
    Ruhrglas (Saint-Gobain Oberland)
  • Spessart Glas (Gerresheimer)
    Spessart Glas (Gerresheimer)
  • Gebrüder Stoevesandt (O-I)
    Gebrüder Stoevesandt (O-I)
  • Tettauer Glashüttenwerke (Gerresheimer)
    Tettauer Glashüttenwerke (Gerresheimer)
  • Thüringer Behälterglas (Wiegand)
    Thüringer Behälterglas (Wiegand)
  • Weck Glaswerk
    Weck Glaswerk
  • Wiegand-Glas neu
  • Wiegand-Glas alt
  • Glashütte Wisthoff (Gerresheimer)
    Glashütte Wisthoff (Gerresheimer)
Siehe auch: Waldglas

Quellen

  1. Gerrit und Karin Friese, Glashütten in Brandenburg, S. 5 und 7
  2. HVG-DGG

Literatur

  • Gerrit und Karin Friese: Glashütten in Brandenburg-Die Geschichte der Glashütten vom 16. bis zum 20. Jahrhundert mit einem Katalog ihrer Marken und 16 Farbtafeln, Hrsg. Stadt- und Kreismuseum Eberswalde-Finow, 1992

Weblinks

  • Übersicht über deutsche Glasmarken
  • Bucher Emhart Glass: Punt Marks Guide (5 MB), umfassende Übersicht über internationale Glasmarken
Normdaten (Sachbegriff): GND: 4418121-8 (lobid, OGND, AKS)