Henrike Grohs

Henrike Grohs (* 8. Juni 1964 in West-Berlin; † 13. März 2016 in Grand-Bassam, Elfenbeinküste) war eine deutsche Kulturmanagerin und Ethnologin.

Leben

Grohs war die Tochter der Ethnologin Elisabeth Grohs, geborene Beringer (1931–1996) und des Afrikawissenschaftlers Gerhard Grohs. Sie stammte aus Berlin und wuchs in Mainz auf, wo sie 1983[1] am Gutenberg-Gymnasium ihr Abitur ablegte.[2] Danach studierte sie an der Freien Universität Berlin Ethnologie. Zwischen 2002 und 2009 war sie Projektmanagerin beim Education-Programm der Berliner Philharmoniker und arbeitete zusammen mit Peter Winkels als Kulturmanagerin am Next-Interkulturelle Projekte im Haus der Kulturen der Welt (HKW) in Berlin.[3] 2009 wechselte sie als Referentin für Kultur und Entwicklung an das Goethe-Institut in Johannesburg in Südafrika. Sie war Mitglied im digitalen Konzept von Music In Africa der gleichnamigen im Juli 2013 gegründeten Music In Africa Foundation mit Unterstützung der Siemens Stiftung. Von 1. Dezember 2013 an leitete sie das Goethe-Institut in Abidjan in der Elfenbeinküste.[4]

Grohs kam bei den Anschlägen am 13. März 2016 in Grand-Bassam ums Leben. Mit ihr starben 14 weitere Zivilisten.[5] Sie wurde 51 Jahre alt.

Zu ihren Ehren wird vom Goethe-Institut ab 2017 jährlich der mit 20.000 Euro dotierte „Henrike-Grohs-Preis für afrikanische Künstler“ (englisch Henrike Grohs Prize for African artists) verliehen.[6]

  • Carmen Mörsch: Das IAE trauert um die Kollegin Henrike Grohs. Institute for Art Education, abgerufen am 16. März 2016. 
  • Anschlag in der Elfenbeinküste: Leiterin von Goethe-Institut ermordet. n-tv.de, 14. März 2016, abgerufen am 14. März 2016. 
  • Elfenbeinküste: Leiterin des Goethe-Instituts getötet. In: dw.com. 13. März 2016, abgerufen am 14. März 2016. 
  • Sabine Vogel: Ermordete Henrike Grohs war Missionarin der guten Laune. In: berliner-zeitung.de. 14. März 2016, abgerufen am 14. März 2016. 
  • Côte d’Ivoire: la directrice allemande de l’institut Goethe parmi les victimes. 14. März 2016, abgerufen am 15. März 2016 (französisch). 
  • David Ensikat: Quatsch mit Niveau. Nachruf auf Henrike Grohs (Geb. 1964). In: Der Tagesspiegel. tagesspiegel.de, 3. Mai 2016, abgerufen am 30. August 2016. 
  • Karl Prinz: Die Vollendung der Henrike Grohs. In: grohsinmind.com. 15. April 2016, abgerufen am 30. August 2016. 
  • Hommage à Henrike Grohs et les victimes des attentats de Grand Bassam du 13 mars 2016 (Video, 12:27 min, französisch)

Einzelnachweise

  1. Todesanzeige des Abijahrgangs 1983 in Mainzer Allgemeine Zeitung vom 19. März 2016
  2. Neli Michailowa: Ehemalige Mainzerin unter den Opfern des Terroranschlags in der Elfenbeinküste. In: allgemeine-zeitung.de. 14. März 2016, archiviert vom Original am 14. April 2016; abgerufen am 11. Januar 2021. 
  3. Steffi Kahmann: Den Klang umfassen. In: Potsdamer neueste Nachrichten. pnn.de, 19. März 2004, abgerufen am 16. März 2016. 
  4. Goethe-Institut Abidjan: Mitarbeiterin des Goethe-Instituts unter den Opfern an der Elfenbeinküste. In: goethe.de. 14. März 2016, abgerufen am 14. März 2016. 
  5. Jenny Stanton, Tom Wyke, Allan Hall: Goethe Institut director among 18 slaughtered in Ivory Coast shooting by al Qaeda terrorists. In: Daily Mail online. 14. März 2016, abgerufen am 15. März 2016 (englisch). 
  6. Henrike-Grohs-Preis für afrikanische Künstler. In: www.goethe.de. Goethe-Institut Johannesburg, abgerufen am 13. März 2017. 
Normdaten (Person): GND: 1172414041 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 4743154387180830970002 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Grohs, Henrike
KURZBESCHREIBUNG deutsche Kulturmanagerin und Ethnologin
GEBURTSDATUM 8. Juni 1964
GEBURTSORT West-Berlin
STERBEDATUM 13. März 2016
STERBEORT Grand-Bassam, Elfenbeinküste