Kathrin Ackermann

Kathrin Ackermann, geschiedene Ackermann-Furtwängler (* 30. Januar 1938[1] in Wiesbaden), ist eine deutsche Schauspielerin und Synchronsprecherin.

Leben und Wirken

Familie

Kathrin Ackermann ist eine Tochter von Hans Ackermann und Elisabeth Ackermann, geborene Albert. Der Archäologe Adolf Furtwängler war ihr Großvater. Ihr Vater fiel während des Zweiten Weltkriegs im Frankreich-Feldzug,[2] ihre Mutter heiratete in zweiter Ehe den Dirigenten Wilhelm Furtwängler (1886–1954). Somit war dieser der Stiefvater von Kathrin Ackermann. Ackermann war mit Bernhard Furtwängler, einem Sohn von Wilhelms Bruder Walter Furtwängler, verheiratet. Ihre gemeinsame Tochter ist die Schauspielerin Maria Furtwängler, ihre gemeinsamen Söhne sind der Fußballtrainer David Furtwängler und der Mathematikprofessor Felix Furtwängler.[3] Ackermanns Großmutter mütterlicherseits war die Politikerin Katharina von Kardorff-Oheimb, die in zweiter Ehe mit Ernst Albert verheiratet war, einem Sohn des Industriellen Heinrich Albert; aus dieser Ehe stammte Ackermanns Mutter Elisabeth.[4]

Kathrin Ackermann ist geschieden und lebt in München.

Beruflicher Werdegang

Aufgewachsen in Lausanne, absolvierte Ackermann die Otto-Falckenberg-Schule in München. 1959 debütierte sie am Bayerischen Staatsschauspiel München, wo sie von 1961 bis 1979 insbesondere am Residenztheater wirkte. Danach trat sie als freischaffende Schauspielerin insbesondere an Münchner Privatbühnen auf.

In sehr unterschiedlichen Rollen war sie auch in Filmen und im Fernsehen zu sehen wie z. B. in den Fernsehserien Die glückliche Familie und Vater wider Willen. Neue Popularität erlangte sie zuletzt in Folgen der Krimireihe Tatort als Mutter der Kommissarin Charlotte Lindholm, die von ihrer wirklichen Tochter Maria Furtwängler gespielt wird.

Als Synchronsprecherin lieh Ackermann ihre Stimme unter anderem der Schauspielerin Katey Sagal in ihrer Rolle als Peggy Bundy in der Serie Eine schrecklich nette Familie.

Ackermann lehrte 2008 als Dozentin für Schauspiel an der Bayerischen Theaterakademie August Everding in München im Studiengang Musical.[5]

Filmografie (Auswahl)

  • 1959: Drillinge an Bord
  • 1959: Der Kirschgarten – Fernsehfilm
  • 1962: Bekenntnisse eines möblierten Herrn
  • 1963: Die Karte mit dem Luchskopf – Folge Technische Störungen (Fernsehserie)
  • 1963: Kein Krieg für Amédée – Fernsehfilm
  • 1963: Wochentags immer
  • 1964: Kookie & Co. – Fernsehfilm
  • 1964: Der Nachtkurier meldet – Folge Polizisten sind auch nur Menschen (Fernsehserie)
  • 1965: Alarm in den Bergen – Folge Harte Fäuste – rauhe Sitten (Fernsehserie)
  • 1967: Verräter (Fernseh-Dreiteiler)
  • 1967: Herrliche Zeiten im Spessart
  • 1969: Nur der Freiheit gehört unser Leben (Fernsehfilm)
  • 1970: Unter den Dächern von St. Pauli
  • 1970: Die seltsamen Methoden des Franz Josef WanningerDer Privatdetektiv (Fernsehserie)
  • 1971–1974: Arsène Lupin (Fernsehserie)
  • 1973: Hamburg TransitVorstrafen: Eine
  • 1975: Der KommissarSturz aus großer Höhe
  • 1977: Tatort – Wer andern eine Grube gräbt …
  • 1978: Tatort – Der Feinkosthändler
  • 1979: Doctor SnugglesStimme Quiffy
  • 1982: Meister Eder und sein Pumuckl (Folge: der Wollpullover)
  • 1984: Ein Fall für ZweiZuckerbrot und Peitsche
  • 1984: Unerreichbare Nähe
  • 1987–1989: Die glückliche Familie (Fernsehserie, 52 Episoden)
  • 1990: Zwischen Pankow und Zehlendorf
  • 1990: Der AlteDie Wahrheit
  • 1992–1995: Als die Tiere den Wald verließen, mehrere Stimmen
  • 1994–1995: Marienhof
  • 1995: Rosamunde Pilcher – Sommer am Meer
  • 1995: Vater wider Willen
  • 1997: Kleines Arschloch, mehrere Stimmen
  • 1998: Barbara WoodHerzflimmern
  • 1998: Liebe und weitere Katastrophen (4 Teile)
  • 1999: Die Häupter meiner Lieben
  • 2002: Das AmtDichtung und Wahrheit (Fernsehserie)
  • 2003: Ich back’ mir einen Mann
  • 2004–2021: Tatort (Krimireihe) als Annemarie Lindholm
    • 2003: Sonne und Sturm
    • 2003: Heimspiel
    • 2004: Märchenwald
    • 2005: Atemnot
    • 2005: Schwarzes Herz
    • 2006: Das namenlose Mädchen
    • 2007: Erntedank e. V.
    • 2007: Wem Ehre gebührt
    • 2008: Salzleiche
    • 2009: … es wird Trauer sein und Schmerz
    • 2009: Das Gespenst
    • 2010: Der letzte Patient
    • 2012: Das goldene Band
    • 2012: Wegwerfmädchen
    • 2014: Der sanfte Tod
    • 2015: Spielverderber
    • 2019: Das verschwundene Kind
    • 2021: Alles kommt zurück
  • 2005: Und ich lieb Dich doch!
  • 2006: Das kleine Arschloch und der alte Sack – Sterben ist Scheiße, Stimme der Mutter
  • 2007: Kinder, Kinder (Fernsehserie, 9 Episoden)
  • 2007: Kommissar StolbergGekauftes Glück
  • 2007: Mama arbeitet wieder
  • 2011: Der Kaiser von Schexing
  • 2012: Nicht mit mir, Liebling
  • 2013: Die Rosenheim-Cops (Fernsehserie, Folge Tod beim Gaupreisplatteln)
  • 2014: Die Dienstagsfrauen – Sieben Tage ohne
  • 2015: SOKO Wismar (Fernsehserie, Folge Ein Bruder zum Verlieben)
  • 2016: Eine Sommerliebe zu dritt (Regie: Nana Neul)
  • 2017: Der Lehrer (Fernsehserie, Folge Wusste gar nicht, dass Sie so'ne Dramaqueen sind)
  • 2017: SOKO München (Fernsehserie, Folge Tanz der junggebliebenen Herzen)
  • 2018: Hotel Heidelberg: Kinder, Kinder!
  • 2019 und 2021: Aktenzeichen XY … ungelöst
  • 2019: Hotel Heidelberg: … Wer sich ewig bindet
  • 2019: Hotel Heidelberg: Wir sind die Neuen
  • 2019: In aller Freundschaft (Fernsehserie, Folge Das Hohelied der Liebe)
  • 2020: Die Chefin (Fernsehserie, Folge Goliath)
  • 2021: Watzmann ermittelt (Fernsehserie, Folge Neue Zeiten)
  • 2022: Hubert ohne Staller (Fernsehserie, Folge Abgeschleppt)
  • 2022: Der Alte – Folge 445: Böses Blut
  • 2023: München Mord: Der gute Mann vom Herzogpark (Fernsehreihe)

Literatur

  • Ackermann-Furtwängler, Kathrin. In: Walter Habel (Hrsg.): Wer ist wer? Das deutsche Who’s who. 24. Ausgabe. Schmidt-Römhild, Lübeck 1985, ISBN 3-7950-2005-0, S. 4.
  • Hermann J. Huber: Langen Müller’s Schauspielerlexikon der Gegenwart. Deutschland. Österreich. Schweiz. Albert Langen • Georg Müller Verlag, München/ Wien 1986, ISBN 3-7844-2058-3, S. 3.
  • C. Bernd Sucher (Hrsg.): Theaterlexikon. Autoren, Regisseure, Schauspieler, Dramaturgen, Bühnenbildner, Kritiker. Von Christine Dössel und Marietta Piekenbrock unter Mitwirkung von Jean-Claude Kuner und C. Bernd Sucher. 1995; 2. Auflage, Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1999, ISBN 3-423-03322-3, S. 12.

Einzelnachweise

  1. Maria Furtwängler bei Facebook
  2. Kathrin Spoerr: Abschied: Dynastie der Furtwänglers verliert ihre Patronin. In: DIE WELT. 5. März 2013 (welt.de [abgerufen am 20. Juni 2020]). 
  3. www.presseportal.de.
  4. Cornelia Baddack: Katharina von Kardorff-Oheimb (1879–1962) in der Weimarer Republik: Unternehmenserbin, Reichstagsabgeordnete, Vereinsgründerin, politische Salonnière und Publizistin. Vandenhoeck & Ruprecht, 2016, ISBN 978-3-8470-0614-5 (google.de [abgerufen am 20. Juni 2020]). 
  5. „Meine Tochter ist ein absolutes Selfmade-Produkt“. In: NDR, 2008, S. 30 (PDF, Interview).
Normdaten (Person): GND: 142345067 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: no2013136770 | VIAF: 123935741 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Ackermann, Kathrin
KURZBESCHREIBUNG deutsche Schauspielerin und Synchronsprecherin
GEBURTSDATUM 30. Januar 1938
GEBURTSORT Wiesbaden