Klauensteuer

Klauensteuer oder auch Viehgeld bezeichnet eine historische, in einigen Gegenden Deutschlands auf das vierfüßige (Horn-)Vieh erhobene Steuer, analog einer von jeder Person zu zahlenden Kopfsteuer. Die erhobene Steuer wurde auch als Klauengeld bezeichnet, und, sofern der erhobene Betrag 1 Taler war, als Klauentaler.

Die Erhebung einer Klauensteuer als einer außerordentlichen und einmaligen Abgabe ist durch Herzog Ludwig von Baiern 1313 belegt.[1]

Im übertragenen Sinn wird Klauensteuer, Klauengeld oder Klauentaler auch für vom einfachen Volk erhobene Abgaben oder Beiträge verwendet, so wurde eine Heiratssteuer in Mecklenburg als Klauentaler bezeichnet.[2]

Literatur

  • Johann Christoph Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart. Band 2. Leipzig 1796, S. 1610
  • Klauesteuer. In: Vormalige Akademie der Wissenschaften der DDR, Heidelberger Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Deutsches Rechtswörterbuch. Band 7, Heft 7 (bearbeitet von Günther Dickel, Heino Speer, unter Mitarbeit von Renate Ahlheim, Richard Schröder, Christina Kimmel, Hans Blesken). Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1980, OCLC 718486466 (adw.uni-heidelberg.de). 

Einzelnachweise

  1. Urkunde vom 22. Juni 1313, Nr. 122 in: Johann Friedrich Böhmer: Regesta imperii inde ab anno MCCCXIIII: usque ad annum MCCCXLVII … Frankfurt 1839, S. 8 Textarchiv – Internet Archive
  2. Bilder-Lexikon der Erotik. Hrsg. vom Institut für Sexualforschung in Wien. Wien / Leipzig 1928, Band 1, S. 538