Pötnitzer Kirche

Pötnitzer Kirche in Dessau-Mildensee
Östliche Seitenansicht im Winter
Informationstafel

Die Pötnitzer Kirche ist eine evangelische Kirche im Stadtteil Mildensee im Osten der Stadt Dessau-Roßlau in Sachsen-Anhalt. Neben der Backsteinkirche Axien ist sie einer der südlichsten Bauten der romanischen Backsteinarchitektur in Sachsen-Anhalt.

Geschichte

Am Südwestende des ehemaligen Dorfes Pötnitz befindet sich die heutige Kirche von Dessau-Mildensee. Der große Backsteinbau wurde um 1180 als dreischiffige Basilika errichtet. Noch heute ist der romanische Baustil zu erkennen, obwohl im Laufe der Zeit Umbauten an der Kirche vorgenommen wurden. Mit der Gründung eines Benediktiner-Konvents in Mildensee wurde die Kirche 1198 vom Reichskloster in Nienburg zur Pfarrkirche erhoben.[1]

Anfang des 19. Jahrhunderts ließ Fürst Franz von Anhalt durch seinen Baumeister Carlo Ignazio Pozzi die Kirche in ihrer heutigen Form gestalten.

Seit Ende des Zweiten Weltkriegs befinden sich drei Gemälde aus der ehemaligen Schlosskirche St. Marien im Kirchraum, da die Schlosskirche ausgebombt wurde. Das bekannteste ist wohl das Abendmahlbild von Lucas Cranach dem Jüngeren aus dem 16. Jahrhundert. In der Abendmahlgemeinschaft mit Jesus sind die Reformatoren des Wittenberger Kreises – unter ihnen Luther und Melanchthon – und Mitglieder der fürstlichen Familie dargestellt.

An einer Ecke der Kirche befindet sich das Grab von Christian Gebhard Nordmann, dem auf dem Friedhof auch ein Gedenkstein gewidmet ist.

Literatur

  • Evangelische Kirchen in Dessau. Herausgegeben vom Parochialverband der Stadt Dessau aus Anlass der 775-Jahr-Feier der Stadt Dessau im Jahre 1988 (Py IV/5/35-39/88)
  • Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Sachsen-Anhalt 2, Regierungsbezirke Dessau und Halle. Deutscher Kunstverlag München Berlin, ISBN 3-422-03065-4
Commons: Pötnitzer Kirche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Dessau Mildensee
  • Evangelische Kirche Mildensee auf der Internetseite der Evangelischen Landeskirche Anhalts

Einzelnachweise

  1. Dehio, S. 132 f.

51.82183333333312.283758333333Koordinaten: 51° 49′ 18,6″ N, 12° 17′ 1,5″ O