Robert Dienst

Robert Dienst
Robert Dienst, 1948 bei Rapid
Personalia
Geburtstag 1. März 1928
Geburtsort Wien, Österreich
Sterbedatum 13. Juni 2000
Sterbeort Stockerau, Österreich
Größe 182 cm
Position Stürmer
Junioren
Jahre Station
1942–1948 Floridsdorfer AC
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1948–1962 SK Rapid Wien 284 (307)
1962–1968 Schwechater SC
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1949–1957 Österreich 27(12)
Stationen als Trainer
Jahre Station
1967–1968 SK Rapid Wien (Sektionsleiter)
1972–1974 SV Stockerau
7/1974–12/1974 Austria/WAC
1975–1977 SV Stockerau
1979–1980 SV Stockerau
1982–1986 Kremser SC
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Robert Dienst (* 1. März 1928 in Wien[1]; † 13. Juni 2000) war ein österreichischer Fußballspieler auf der Position eines Stürmers.

Er wurde vier Mal österreichischer Torschützenkönig und hält mit insgesamt 323 Meisterschaftstoren bis heute den Rekord des Spielers mit den meisten Treffern in der höchsten österreichischen Fußballliga. Als Nationalspieler nahm Robert Dienst unter anderem an der Fußball-Weltmeisterschaft 1954 teil, wo er den 3. Platz mit der österreichischen Mannschaft erreichte.

Karriere

Robert Dienst begann seine Karriere beim Floridsdorfer AC, für den er seine ersten Treffer erzielte, wechselte allerdings bereits 1948 zur Rapid nach Hütteldorf. Bereits in seiner ersten Saison bei den Grün-Weißen wurde er Vizemeister und debütierte für die österreichische Fußballnationalmannschaft gegen Ungarn, wobei er sogleich ein Tor erzielte. Mit Rapid konnte Robert Dienst in der Folgezeit die Meisterschaft dominieren und 11 Saisonen lang nicht schlechter als Zweiter in der Tabelle abschließen sowie sechs Mal den Meistertitel nach Hütteldorf holen. Der Stürmer hatte als viermaliger Torschützenkönig maßgeblich Anteil daran. Auch international konnte er mit dem Sieg im Zentropapokal 1951, dem Nachfolgewettbewerb des Mitropacups, Erfolge feiern. In der Meisterschaft 1950/51 erzielte er 37 Tore, was einen neuen Rekord darstellte, der erst 1977/78 durch Hans Krankl mit 41 Treffern gebrochen wurde.[2][3]

Mit der Nationalmannschaft ging es indes in die Vorbereitung zur Fußball-Weltmeisterschaft 1954 in der Schweiz, nachdem Portugal im WM-Qualifikationsspiel, in dem auch Robert Dienst traf, mit 9:1 abgefertigt wurde. Robert Dienst kam im ersten Spiel der Weltmeisterschaft, beim 1:0-Sieg über Schottland zum Einsatz, musste allerdings in den folgenden Spielen gemeinsam mit Walter Schleger von der Austria Ernst Stojaspal und Turl Wagner im Sturm Platz machen. Das österreichische Team erreicht das Halbfinale, in dem man allerdings Deutschland unterlag. Im „kleinen Finale“ um Platz drei traf Österreich mit Robert Dienst auf den bis dato amtierenden Weltmeister Uruguay. Nachdem Robert Dienst im gegnerischen Strafraum gelegt worden war, konnte Ernst Stojaspal den fälligen Elfmeter zum 1:0 verwandeln – Österreich siegte mit 3:1 und beendete die Weltmeisterschaft in der Schweiz auf dem dritten Rang.

Robert Dienst stand auch im österreichischen Kader der Weltmeisterschaft 1958; in Schweden kam er jedoch nicht mehr zum Einsatz und wurde auch später nicht mehr in der Nationalmannschaft eingesetzt. Bei Rapid konnte Dienst, abgesehen von den nationalen Titeln, auch im internationalen Geschäft wieder für Furore sorgen und zog mit der Mannschaft 1961 ins Halbfinale des Europapokals der Landesmeister ein, wo die Grün-Weißen allerdings an Benfica Lissabon scheiterten. 1962 verließ Robert Dienst den Verein und ließ seine Karriere beim SV Schwechat ausklingen. Später versuchte er sich auch als Trainer und betreute mit seinem Stammverein Floridsdorfer AC, Tulln, SV Stockerau und dem Kremser SC einige kleine Vereine. Auch bei Rapid war er als Co-Trainer 1967/68 tätig (Doublegewinn), ebenso wie bei der Austria Wien 1974/75. Er wurde am Jedleseer Friedhof bestattet.[4]

Im Jahr 2007, sieben Jahre nach seinem Tod, wurde in Wien-Floridsdorf die Robert-Dienst-Gasse nach ihm benannt.

Stationen

Erfolge

  • 1 × Zentropacup-Sieger: 1951
  • 1 × Europapokal der Landesmeister-Semifinale: 1961
  • 4 × Österreichischer Torschützenkönig: 1951, 1953, 1954, 1957
  • 6 × Österreichischer Meister: 1951, 1952, 1954, 1956, 1957, 1960
  • 5 × Österreichischer Vizemeister: 1949, 1950, 1953, 1955, 1958, 1959
  • 1 × Österreichischer Cupsieger: 1961
  • 2 × Österreichischer Cupfinalist: 1959, 1960

Siehe auch

Weblinks

  • Robert Dienst im Rapidarchiv

Einzelnachweise

  1. Robert Dienst. Abgerufen am 25. Juni 2018 (deutsch). 
  2. «Krankl-Rekord: 41 Tore». In: Arbeiter-Zeitung. Wien 23. April 1978, S. 13. 
  3. «Nach 27 Jahren ausgelöscht». In: Arbeiter-Zeitung. Wien 26. April 1978, S. 12. 
  4. Grabstelle Robert Dienst, Wien, Jedleseer Friedhof, Gruppe 3, Reihe 12, Nr. 3.
Torschützenkönige der österreichischen Fußballmeisterschaft

1912 Schwarz | 1913 Kuthan | 1914 Neumann | 1915 Deutsch | 1916 Kuthan | 1917 Bauer / Neubauer | 1918 Bauer | 1919 Uridil | 1920 Uridil / Winkler | 1921 Uridil | 1922 Kuthan | 1923 Swatosch | 1924 Wieser | 1925 Wieser | 1926 Wieser | 1927 Schall | 1928 Schall | 1929 Schall | 1930 Weselik | 1931 Schall | 1932 Schall | 1933 Binder | 1934 Bican | 1935 Kaburek | 1936 Hahnemann | 1937 Binder | 1938 Binder | 1939 Binder | 1940 Binder | 1941 Binder | 1942 Jelinek / Reitermaier | 1943 Kerbach | 1944 Decker | 1945 Fischer | 1946 Stojaspal | 1947 Stojaspal | 1948 Stojaspal | 1949 Habitzl | 1950 Decker | 1951 Dienst | 1952 Stojaspal | 1953 Dienst / Stojaspal | 1954 Dienst | 1955 Brousek | 1956 Buzek | 1957 Dienst | 1958 Horak | 1959 Hof | 1960 Cejka | 1961 Nemec | 1962 Nemec | 1963 Hof | 1964 Nemec | 1965 Gayer | 1966 Buzek | 1967 Starek | 1968 Bjerregaard | 1969 Köglberger | 1970 Kaltenbrunner | 1971 Kreuz | 1972 Riedl | 1973 Breuer | 1974 Krankl | 1975 Köglberger | 1976 Pirkner | 1977 Krankl | 1978 Krankl | 1979 Schachner | 1980 Schachner | 1981 Jurtin | 1982 Bakota | 1983 Krankl | 1984 Nyilasi | 1985 Polster | 1986 Polster | 1987 Polster | 1988 Stojadinović | 1989 Pacult | 1990 Rodax | 1991 Daněk | 1992 Westerthaler | 1993 Daněk | 1994 Jurčević / Pfeifenberger | 1995 Sané | 1996 Vastić | 1997 Wagner | 1998 Frigård | 1999 Glieder | 2000 Vastić | 2001 Gilewicz | 2002 Brunmayr | 2003 Lawarée | 2004 Kollmann | 2005 Mayrleb | 2006 Kuljić / Linz | 2007 Zickler | 2008 Zickler | 2009 Janko | 2010 Hofmann | 2011 Linz | 2012 Jantscher / Maierhofer | 2013 Hosiner | 2014 Soriano | 2015 Soriano | 2016 Soriano | 2017 Kayode | 2018 Dabbur | 2019 Dabbur | 2020 Weissman | 2021 Daka | 2022 Adeyemi | 2023 Burgstaller | 2024 Konaté

Personendaten
NAME Dienst, Robert
KURZBESCHREIBUNG österreichischer Fußballspieler
GEBURTSDATUM 1. März 1928
GEBURTSORT Wien
STERBEDATUM 13. Juni 2000