Stefan Will

Stefan Will (2018)

Stefan Will (* 27. August 1959 in Fulda) ist ein deutscher Filmkomponist und Pianist.

Leben

Stefan Will wuchs in Fulda auf und begann in früher Jugend Klavier zu spielen. Er nahm Unterricht bei dem Jazzpianisten und Komponisten Bardo Henning. Ab 1980 studierte er Musikwissenschaft an der Universität Hamburg.

Von 1986 bis 1990 war er Mitglied der Band Grace Kairos. 1991 schloss er sich der Formation des Sängers Maxim Rad an, mit der er drei Alben aufnahm und dabei mit den Produzenten Allen Toussaint und Clive Langer zusammenarbeitete. Zwischen 2008 und 2019 war er an den Alben von Niels Frevert als Musiker beteiligt

Seit 1994 arbeitet Stefan Will vornehmlich als Komponist für Film- und Fernsehproduktionen. Dabei war vor allem die Zusammenarbeit mit dem Berliner Regisseur Christian Petzold prägend, dem er bei fast allen seinen Filmen als Komponist zur Seite stand, etwa dem mit dem deutschen Filmpreis ausgezeichneten Drama Die innere Sicherheit, Phoenix oder Transit. Zu den Filmen anderer Regisseure, für die er komponiert hat, zählen Das Wochenende von Nina Grosse, Krieg von Rick Ostermann und Mordkommission Berlin 1 von Marvin Kren, für dessen Musik er mit dem Deutschen Fernsehpreis bedacht wurde. In Marvin Krens Regie hat Stefan Will auch Fernsehserien mit Musik versehen, darunter das Gangsterepos 4 Blocks, für das er den Preis der Deutschen Akademie für Fernsehen für die beste Musik erhielt und zuletzt die historische Serie Freud. Seine Musik für Burning Days / Kurak Günler, ein Film des türkischen Regisseurs Emin Alper, wurde in der Türkei mehrfach ausgezeichnet.

Abseits der Filmarbeit ist Stefan Will an verschiedenen Ausstellungsprojekten beteiligt. Als Komponist und Musiker konzipiert er immersive Installationen für internationale Ausstellungen wie den arabischen Pavillon auf der Expo 2010 in Shanghai, den Schweizer Pavillon auf der Expo 2012 in Yeosu und den Mobility Pavillon auf der Expo 2020 in Dubai.

Stefan Will ist Mitglied der Deutschen Filmakademie[1] und der Europäischen Filmakademie. Er lebt und arbeitet in Hamburg.

Filmografie (Auswahl)

  • 1985: Berlin Now
  • 1991: Manta, Manta
  • seit 1994: Tatort
    • 1994: Ostwärts
    • 1998: Unbestechlich
    • 2009: Oben und unten
    • 2009: Falsches Leben
    • 2011: Das Dorf
    • 2011: Leben gegen Leben
    • 2012: Es ist böse
    • 2013: Langeoog
    • 2013: Schwindelfrei
    • 2014: Kaltstart
    • 2015: Blutschuld
    • 2015: Verbrannt
    • 2019: Falscher Hase
    • 2021: Murot und das Prinzip Hoffnung
    • 2021: Tödliche Flut
  • 1996: Cuba Libre
  • 1998: Die Beischlafdiebin
  • 1995–1999: Gegen den Wind (Fernsehserie, 52 Folgen)
  • 1999–2002: Die Strandclique (Fernsehserie, 39 Folgen)
  • 2000: Die innere Sicherheit
  • 2001: Toter Mann
  • 2003: Nachts, wenn der Tag beginnt
  • 2003: Wolfsburg
  • 2004: Außer Kontrolle
  • 2005: Gespenster
  • 2006: Mutterglück
  • 2006: Der Mungo
  • 2007: Bis zum Ellenbogen
  • 2007: Yella
  • 2008: Jerichow
  • 2009: Schuldig
  • seit 2009: Polizeiruf 110 (Fernsehreihe)
    • 2009: Falscher Vater
    • 2011: Zwei Brüder
    • 2016: Wölfe
    • 2018: Der Fall Sikorska
  • 2010: Rammbock
  • 2010: Das Duo: Bestien
  • 2011: Das Ende einer Maus ist der Anfang einer Katze
  • 2011: Dreileben – Etwas Besseres als den Tod
  • 2012: Barbara
  • 2012: Blutadler
  • 2012: Das Wochenende
  • 2013: Blutgletscher
  • 2014: Phoenix
  • 2014: Die Zeit mit Euch
  • 2014: In der Falle
  • 2015: Desaster
  • 2015: Mordkommission Berlin 1
  • 2016: Die Konfirmation
  • 2016: Pregau – Kein Weg zurück
  • 2016: Neu in unserer Familie
  • 2017: 4 Blocks
  • 2017: Krieg
  • 2018: Global Family
  • 2018: Ostfriesenblut
  • 2018: Transit
  • 2018: Die Protokollantin
  • 2018: Grenzland
  • 2018: Mordkommission Istanbul (Fernsehserie, 1 Folge)
  • 2020: Freud
  • 2020: Nicht tot zu kriegen
  • 2021: 3 ½ Stunden (Fernsehfilm)
  • 2021: Freunde
  • 2021: Das Haus
  • 2021: Blackout (Fernsehserie, 6 Folgen)
  • 2022: StadtkomödieDer weiße Kobold (Fernsehreihe)
  • 2022: Burning Days
  • 2022: Alma und Oskar
  • 2022: L’état et moi
  • 2022: Das Netz – Spiel am Abgrund
  • 2023: 2 Freunde (Fernsehfilm)
  • 2024: Crooks (Fernsehserie, 8 Folgen)

Diskografie (Auswahl)

  • 1987: Grace Kairos – Fall in Love with Frank
  • 1989: Grace Kairos – Emotions Park
  • 1993: Maxim RadOld
  • 1995: Maxim Rad – This One’s a Killer
  • 2001: Maxim Rad – Maxim Rad Is Dead
  • 2005: Etta ScolloBlu
  • 2008: Niels FrevertDu kannst mich an der Ecke rauslassen
  • 2011: Niels Frevert – Zettel auf dem Boden
  • 2014: Niels Frevert – Paradies der gefälschten Dinge

Auszeichnungen (Auswahl)

Weblinks

Commons: Stefan Will – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Stefan Will bei IMDb
  • Stefan Will bei filmportal.de
  • Not a Machine – Website der Musikproduktion von Stefan Will
  • CD-Booklet zu Edition Filmmusik – Komponiert in Deutschland 04: Stefan Will.
  • Normal Records (PDF online)

Einzelnachweise

  1. Stefan Will. In: deutsche-filmakademie.de. Deutsche Filmakademie, abgerufen am 7. Dezember 2019. 
Normdaten (Person): GND: 134771117 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: no2008055811 | VIAF: 15836430 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Will, Stefan
KURZBESCHREIBUNG deutscher Komponist
GEBURTSDATUM 27. August 1959
GEBURTSORT Fulda, Deutschland