Johann Mantzel

Johann Mantzel (* 22. März 1643 in Rostock; † 17. November 1716 in Neukalen) war ein deutscher evangelischer Theologe, Philologe und Pädagoge.

Leben

Mantzel entstammte einer weitläufigen Gelehrtenfamilie von Theologen und Juristen, die seit Ende des 16. Jahrhunderts in Mecklenburg beheimatet war. Er war ein Sohn des Rostocker Ratsherrn Joachim Mantzel und dessen Frau Ilsabe, geb. Schröder, Tochter des Hans Schröder, Rostocker Kaufmann und Kirchenvorsteher des Heiligen-Geist-Hospitals. Mantzel studierte ab 1654 an der Universität Rostock[1] und ab 1662 in Greifswald, Kopenhagen, Uppsala und Wittenberg. 1667 wurde er in Wittenberg zum Magister lib. art. promoviert. Im November des Jahres wurde er als Privatdozent an der Universität Rostock tätig. 1674 wurde er an der Philosophischen Fakultät zum ordentlichen rätlichen Professor der griechischen Sprache ernannt als Nachfolger von Christian Kortholt (dem Älteren). 1677 war er Rektor der Universität. Die Professur übernahm Gottfried Weiss, als Mantzel 1681 nach Güstrow wechselte als Rektor des dortigen Gymnasiums. Ab 1694 bekleidete er das Pastorenamt in Neukalen und wurde zudem Praepositus der Diözese Neukalen-Dargun an Stelle des nach Rostock berufenen Samuel Starck.

Johann Mantzel war ab 1674 verheiratet mit Maria Elisabeth, geb. Lindemann, einer Tochter von Joachim Lindemann (1617–1669), Erzdiakon der Rostocker Marienkirche und Sohn des Rechtswissenschaftlers Thomas Lindemann (des Älteren). In zweiter Ehe war er nach 1695 verheiratet mit Ilsabe, geb. Iven († 1714), Witwe des Pastors Glüer in Buchholz. Der ersten Ehe entstammten zwei Söhne und zwei Töchter. Sowohl die Söhne als auch die Schwiegersöhne wurden bzw. waren Pastoren. Sein Bruder war Caspar Mantzel (1666–1735), Pastor in Jördensdorf und Vater des Theologen und Rechtswissenschaftlers Ernst Johann Friedrich Mantzel (genannt der Ältere).

Literatur

  • Paul Falkenberg: Die Professoren der Universität Rostock von 1600 bis 1900. Manuskript, Rostock um 1900.
  • Etwas von gelehrten Rostockschen Sachen, für gute Freunde. Band 3. Warningck, Rostock 1739, S. 235–237 (online RosDok). 
  • Gustav Willgeroth: Die Mecklenburg-Schwerinschen Pfarren seit dem dreißigjährigen Kriege. Mit Anmerkungen über die früheren Pastoren seit der Reformation. Band 1. Selbstverlag, Wismar 1924, S. 582 (online RosDok). 

Weblinks

  • Eintrag zu Johann Mantzel im Catalogus Professorum Rostochiensium
  • Eintrag zu Johann Mantzel im CERL Thesaurus
  • Eintrag zu Johann Mantzel im Register Personen und Körperschaften der Personalschriftensammlung der Landesbibliothek MV
  • Druckschriften von und über Johann Mantzel im VD 17.

Einzelnachweise

  1. Einträge zu Johann Mantzel im Rostocker Matrikelportal
Inhaber der Lehrstühle für Klassische Philologie an der Universität Rostock

Erster Lehrstuhl (bis 1810 rätliche Professur der Griechischen Sprache): Johannes Posselius (der Ältere) (1553–1591) | Johannes Posselius (der Jüngere) (1593–1623) | Johann Huswedel (1623–1627) | Bernhard Taddel (1650–1656) | Christian Woldenberg (1657–1659) | Heinrich Müller (1659–1662) | Christian Kortholt (1663–1665) | Johann Mantzel (1674–1681) | Gottfried Weiss (1684–1693) | Johann Gottlieb Möller (1694–1696) | Jacob Burgmann (1699–1724) | Jakob Christoph Wolff (1725–1758) | Hermann Jacob Lasius (1764–1802) | Johann Christian Wilhelm Dahl (1802–1803) | Immanuel Gottlieb Huschke (1806–1828) | Gustav Christoph Sarpe (1815–1830) | Ludwig Bachmann (1833–1881) | Rudolf Helm (1907–1937) | Andreas Thierfelder (1938–1940) | Rudolf Helm (1947–1948) | Werner Hartke (1948–1955) | Franz Zimmermann (1961–1962) | Wolfgang Hering (1964–1986) | Gabriele Bockisch (1987–1991, Hochschuldozentin) | Wolfgang Bernard (seit 1994)

Zweiter Lehrstuhl: Franz Volkmar Fritzsche (1828–1887) | Eduard Schwartz (1887–1893) | Hans von Arnim (1893–1900) | Otto Kern (1900–1907) | Johannes Geffcken (1907–1933) | Kurt von Fritz (1933–1934) | Hans Diller (1937–1942) | Hermann Kleinknecht (1944–1951) | Werner Krenkel (1975–1993) | Jürgen Leonhardt (1994–1997) | Christiane Reitz (1999–2019) | Nicola Hömke (seit 2019)

Dritter Lehrstuhl (ab 1888 Extraordinariat): Richard Foerster (1875–1881) | Georg Kaibel (1882–1883) | Friedrich Leo (1883–1888) | Friedrich Marx (1888–1889) | Richard Reitzenstein (1889–1892) | Hans von Arnim (1893) | Erich Bethe (1893–1897) | Otto Kern (1897–1900) | Karl Kalbfleisch (1900–1903) | Otto Plasberg (1903–1909)

Normdaten (Person): GND: 12225905X (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 18100633 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Mantzel, Johann
KURZBESCHREIBUNG deutscher evangelischer Theologe, Philologe und Pädagoge
GEBURTSDATUM 22. März 1643
GEBURTSORT Rostock
STERBEDATUM 17. November 1716
STERBEORT Neukalen